St. Anton Trio CH-5430 WETTINGEN  
 
  

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LICHTZEIT
 
 
 

 
«Lichtzeit»                  

Der erste Konzertteil hat die Empfindung der menschlichen Seele zum Thema. Bachs Glaube erscheint uns heute unerschütterlich, weshalb die menschliche Seele bei ihm in göttlicher Hand stets sicher geführt ist.

Bei Schumann, dem Romantiker, bricht die zutiefst subjektive Empfindung der menschlichen Seele durch, Seelenleid und Seelenfreud. Der Zuhörer kann mit Schumanns Musik tief in sein eigenes Innere hineinschauen.

Ich selber, Mensch an der Schwelle zum 21. Jahrhundert habe wieder eine andere Sicht: In meinen Kompositionen mache ich mich auf die Suche nach einer universalen Weltseele, die alles menschliche Empfinden in sich vereint. Diese Vielschichtigkeit ist in meinem Trio, der Meditation II sehr gut hörbar. Die Mediation I hat eine andere Aussage. Ein Melodiefaden wird zu einem einzigen, langen Traum verwoben, der im Mittelteil unterbrochen wird: «Welcome to Danderyd»!

Der zweite Konzertteil hat die Suche nach dem geistigen Licht zum Thema. Vom Glauben getragen vermag uns Bachs Musik einen klaren Weg zum Licht vorzugeben. In meiner «Lichtzeit» ist der Weg zum Licht zunächst ein suchender Weg. Auf das kurze, stürmische Anfangsthema folgt als zweites Thema ein Adagio. Ein Agitato und ein meditatives Tempo tranquillo bilden den Mittelteil. Erst nach der Reprise findet die Musik nach der Cellokandenz zum extrem langsamen Molto tranquillo, in dem ein Hauch von Ewigkeit spürbar und ein Lichtstrahl hörbar wird.

Mendelssohns Musik steht ganz in der Tradition Bachs. Wie bei jenem ist auch Mendelssohns Musik vom Glauben geprägt. Seine Reformationssinfonie gipfelt in einer grossen Apotheose, dem Luther Choral «Ein feste Burg ist unser Gott.» Ich selber setze dieser Musik meist leise Fragen entgegen, in der Überzeugung, dass auch der suchende Weg zu einer erfüllten Geistlichkeit führt.

Walter Luginbühl